Frankfurt, 17. Dezember 2019
Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Marktreife / Gesamte Reisekette mit gewohnter App buchen
Um vom Rosenheimer Platz in München über den Frankfurter Hauptbahnhof nach Mainz zu gelangen und dann noch mit einem Leihfahrrad weiter zu reisen, sind bislang mehrere Buchungsschritte, Apps und Tickets unterschiedlichster Anbieter nötig. Die Branchenlösung Mobility inside ermöglicht das verbund- und verkehrsmittelübergreifende "Informieren, Buchen und Bezahlen" aus einer Hand. Den Prototypen gibt es bereits – um die Marktreife zu erreichen, ist heute in Frankfurt eine rechtlich eigenständige Gesellschaft gegründet worden.
"Wir dürfen den Vertrieb von Tickets in Deutschland nicht Dritten überlassen. In der Hotelbranche streichen Vermittler wie Booking.com saftige Provisionen ein, die dann später die Fahrgäste treffen würden", sagt Ingo Wortmann, Geschäftsführer der MVG und Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). "Mit der heutigen Unternehmensgründung erhält das Projekt Mobility inside endlich die nötige Durchschlagskraft und wir können die Marktreife erreichen." Mobility inside ist keine zusätzliche App, sondern ein Hintergrundsystem, das alle benötigten Daten für den Kauf der passenden Tickets an bestehende regionale Apps liefert. Entwickelt ist der Prototyp bereits: Derzeit testen zehn Verkehrsverbünde und -unternehmen das System auf Herz und Nieren.
"Klimaschutz geht nur mit Ausbau des ÖPNV. Und neben dem Angebot machen auch Service und Bedienfreundlichkeit die Attraktivität von Bus und Bahn aus", sagt Prof. Knut Ringat, VDV-Vizepräsident und Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), der wie die MVG zu den Initiatoren der ersten Stunde gehört. "Wenn ich also von Hamburg zur Frankfurter Messe fahren möchte und zum Informieren, Buchen und Bezahlen meine Heimat-App — in meinem Fall die RMV-App — nutzen kann, dann ist das ein enormer Komfortgewinn. Um Mobility inside optimal weiterentwickeln zu können und auf die komplette Mobilitätsbranche auszuweiten, ist die heute erfolgte Gründung ein Durchbruch."
Von dem in der Mitte Deutschlands gelegenen Firmensitz in Frankfurt am Main will die frisch gegründete Gesellschaft nun nicht nur die Plattform weiterentwickeln, sondern auch neue Partner und Teilhaber gewinnen. Schon 185 Akteure, vom privaten über öffentlichen Verkehrsunternehmen bis hin zu Bürgerbusvereinen, hatten in einer Absichtserklärung Anfang 2019 ihr Interesse an einer Partizipation bekundet. So sollen schrittweise der gesamte ÖPNV in Deutschland und weitere Sharinganbieter hinzukommen. "Am Ende steht somit die öffentliche Plattform für die Alltagsmobilität zur Verfügung", so die Gründer.
Paul Hemkentokrax, Geschäftsführer der Aktiv Bus Flensburg: "Mobility inside ist die große Chance, gerade für kleine und mittlere Unternehmen, den digitalen Wandel im Vertrieb zu realisieren. Nur mit einer Branchenlösung ist das für diese Unternehmen finanziell zu stemmen."
Andreas Kerber, Vorstand der Bogestra: "Langfristig ist geplant, durch 'Mobility inside' unseren Kundinnen und Kunden über die BOGESTRA-App 'Mutti' Tickets und Informationen für ganz Deutschland anzubieten."
ÖPNV-Brancheninitiative Mobility inside gründet Gesellschaft
PDF (210 KB)Im Uhrzeigersinn, bei 12 Uhr beginnend: Volker Weiß (MVG), Andreas Kerber (BOGESTRA), Ulf Middelberg (LVB), Prof. Knut Ringat (RMV), Eva Kreienkamp (Mainzer Mobilität), Jörg Puzicha (rms), Ralf Willrett (MVG), Christian Volz, (RNV), Paul Hemkentokrax, (Aktiv Bus Flensburg), Dr. Alexander Pischon (AVG).
Bildnachweis: RMV/Anton Sahler
JPG (1,1 MB)